Die Orgel der Kath. Stiftskirche St. Peter und Paul.
„Auf der hoch über dem Diemeltal aufragenden alten Sachsenfeste Eresburg, einem der möglichen Standorte der Irminsul, gründete Karl der Große die Peterskirche. Papst Leo III. weihte sie 799 ein. Die zugehörige Benediktinerpropstei gehörte bis 1803 zu Corvey. Nach der Zerstörung der im 30jährigen Krieg erhielt das Gotteshaus eine neue reiche Barockausstattung, zu der auch die Orgel aus dem Jahre 1707 gehört. Sie zählt zu den klanglich und architektonisch schönsten im Sauerland. Die Forschung geht seit langem davon aus, dass Peter Heinrich Varenholt sie erbaut hat. Er war um 1700 mehrfach in der Region tätig und ist 1670-1671 in Orbermarsberg nachzuweisen. In der zweigeschossigen Anlage stand ursprünglich nur ein Manualwerk von 12 Register auf einer Springlade. 1859 stellte Orgelbauer Heinrich Schulte aus Warburg ein zweiter Manualwerk von 6 Registern hinter den stummen Teil des Prospektes mit dem harfespielenden König David. Für das Hauptwerk baute er eine neue Schleiflade mit zunächst nur 10 Registern. 1973 restaurierte die Werkstatt Tombusch aus Ascheberg das Gehäuse, Orgelbauer Franz Breil das Klangwerk. Die Disposition wurde dem erhaltenen Pfeifenbestand von 1707 und 1869 angepasst. Traktur und Windversorgung sind erneuert worden, und auch das Pedal erhielt wegen der praktischen Nutzung für das Orgelspiel eine in Tonumfand und Registeranzahl erweiterte Lade. Die Planungen erarbeitete das Westfälische Landesamt für Denkmalpflege.„
(Hannelore Reuter, Historische Orgeln in Westfalen-Lippe, Ardey-Verlag 2006, S.226, Bericht von Rudolf Reuter)
Disposition
II. Hauptwerk (C-f3)
Bordung 16′ 1707
Principal 8′ vor 1707
Gedackt 8′ 1707
Octave 4′ 1707
Rohrflöte 4′ 1707
Quinte 3′ 1707
Octave 2′ 1707
Cornett 4 fach 4′ 1869
Mixtur 4 fach 2′ 1973
Zimbel 3 fach 1/2′ 1973
Trompete 8′ 1973
-Tremulant-
I. Unterwerk (C-f3)
Hohlflöte 8′ 1869
Principal 4′ 1869
Waldflöte 2′ 1973
Sesquialtera 2 fach 1973
Mixtur 4 fach 1 1/3 1973
Dulzian 8′ 1973
-Tremulant-
Pedal (C-d‘)
Subbass 16′ 1869
Octavbass 8′ 1869
Pommer 4′ 1973
Nachthorn 4′ 1973
Mixtur 5 fach 2′ 1973
Posaune 16′ 1869
Koppeln
I-II
II-P
I-P